COVID-19 PCR
Corona-Test
Corona-Test
In voller Schreibweise lautet die Bezeichnung des PCR-Test: Polymerasekettenreaktion. Diese Bezeichnung deutete bereits an, dass eine Kettenreaktion mehrfach (poly) durchgeführt wird.
Bislang ist die PCR-Methode (Polymerase-Kettenreaktion) die verlässlichste Testmethode, die aber nur Fachlabore durchführen können. Für die Polymerase-Kettenreaktion werden Abstriche oder Proben aus Mund, Rachen, Nase oder Bronchien entnommen und einem chemischen Verfahren unterzogen. Dafür werden DNA-Stücke kopiert und vervielfacht, um nach speziellen DNA-Stücken zum Beispiel des Coronavirus zu suchen. Das heißt, es steht am Anfang immer ein klarer Suchauftrag, eine eindeutige diagnostische Fragestellung. Dann wird gezielt ein ausgewähltes DNA-Stück in einer speziellen Maschine kopiert, erhitzt, gekühlt und zum Schluss in einem Medium unter Strom gesetzt. Mit der PCR-Methode werden zum Beispiel Erbkrankheiten abgeklärt sowie bestimmte Tumorerkrankungen (Brustkrebs) und Metastasierung. In der Gerichtsmedizin wird sie für Vaterschaftstests und den genetischen Fingerabdruck eingesetzt.
Die Polymerase-Kettenreaktion eignet sich aber auch, um Viren, Bakterien und Parasiten bei Infektionskrankheiten nachzuweisen. Das Verfahren zeigt zudem an, wie viele Erreger im Körper sind. Bei Virus-Infektionen nennt man das die „Viruslast“. Die Polymerase-Kettenreaktion wurde 1983 vom US-amerikanischen Biochemiker Kary B. Mullis entwickelt. 1993 erhielt Mullis den Chemie-Nobelpreis dafür.
Professor Bernd Salzberger, Infektiologe am Uniklinikum Regensburg und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI), erklärt, wie der PCR-Test in der Praxis abläuft:
Kartuschentests sind eigentlich Schnelltests mit PCR-Methode, die außerhalb von Laboren durchgeführt werden können. Dafür stellt man Kartuschen mit Atemwegsproben in ein Gerät mit einem vollautomatischen Analysesystem. Nach etwa einer Stunde ist das Ergebnis da, weil nicht wie bei der klassischen PCR-Methode in mehreren Schritten gearbeitet werden muss. Das Problem: Kartuschensysteme arbeiten zuverlässig, sind aber so teuer, dass sich das meist nur Labore leisten können.