Hautkrebs-Vorsorge
Muttermal-Kontrolle
Muttermal-Kontrolle
Der Begriff Hautkrebs umfasst viele verschiedene bösartige Hauterkrankungen. Am häufigsten ist der „Weiße Hautkrebs“, gefolgt vom wesentlich gefährlicheren Schwarzen Hautkrebs. Symptome und Therapie des Hautkrebses sind von der Form der Erkrankung abhängig.
Die Chance auf einer Heilung solch einer Hauterkrankung sind umso besser, je früher der Tumor entdeckt und behandelt wird.
Doch woran erkennt man Hautkrebs? Die Antwort darauf hängt von der genauen Hautkrebs-Form ab. Generell lassen sich beim gefährlichen Malignen Melanom (Schwarzer Hautkrebs) die Anzeichen leichter erkennen als etwa beim „Weißen Hautkrebs“.
Die dunkel gefärbten Hautveränderungen entstehen, weil der schwarze Hautkrebs sich aus pigmentbildenden Hautzellen entwickelt.
Beim „Weißen Hautkrebs“ (Basalzellkarzinom und Stachelzellkarzinom) sind die Hautveränderungen in der Regel (aber nicht immer) heller.
Der Schwarze Hautkrebs (malignes Melanom) kann wie ein einfaches Pigmentmal (Leberfleck, Muttermal) aussehen. Anhand der sogenannten ABCD-Regel lässt sich abschätzen, ob es sich bei einem dunklen Mal tatsächlich um ein harmloses Pigmentmal oder aber möglicherweise um Schwarzen Hautkrebs handelt.
Das Erscheinungsbild von Stachelzellkrebs gleicht im Anfangsstadium oft dem der Aktinischen Keratose (gilt als Vorstufe von Stachelzellkrebs). Es beginnt häufig mit einer rötlich-gelblichen Verhornung (Hyperkeratose), die meist nicht ohne eine kleine Blutung abgelöst werden kann. Am Rande ist die Haut oft entzündungsbedingt leicht gerötet. Fortgeschrittene Formen von Stachelzellkrebs verfärben sich aufgrund der zunehmenden Verhornung weißlich, werden dicker und breiten sich aus.
Meist bilden sich Basalzellkarzinome (Basaliome) im sogenannten zentrofazialen Bereich, also im Gesicht zwischen Haaransatz und Oberlippe. Oft findet man sie aber auch an einer Ohrmuschel, auf der behaarten Kopfhaut und im unteren Gesichtsdrittel. Etwas seltener kommen Basaliome an Körperstamm, Armen oder Beinen vor. An der Mund- und Genitalschleimhaut, den Handflächen und Fußsohlen treten Basalzellkarzinome nicht auf.
Diese Form von Weißem Hautkrebs ist in seinem Aussehen sehr vielgestaltig. Den Beginn bilden meist nur wenige Millimeter große, glänzend durchscheinende Knötchen (Papeln). Im Laufe von Monaten und Jahren sinkt die Oberfläche der Papel in der Mitte ein – es entsteht eine Mulde mit einem kleinen perlschnurartigen Randsaum. Das deutet darauf hin, dass der Tumor wächst. Auf dem Randsaum sieht man kleinste Blutgefäße. Typischerweise ist diese Wunde auch nach Wochen noch nicht abgeheilt: Abwechselnd heilt und blutet sie.
Das Kaposi-Sarkom ist ein bösartiger Tumor, der vor allem auf der Haut auftritt. Er kann aber auch Schleimhäute und innere Organe betreffen. Das Kaposi-Sarkom kann bei Menschen entstehen, die mit dem Humanen Herpesvirus 8 (HHV-8) infiziert sind. In Verbindung mit weiteren begünstigenden Faktoren (wie ein geschwächtes Immunsystem) kann sich die Krebserkrankung entwickeln.
Das Merkelzellkarzinom ist ein seltener und zugleich aggressiver Tumor. Es tritt vor allem bei älteren Patientinnen und Patienten ab dem 70. Lebensjahr und solchen mit geschwächtem Immunsystem auf – etwa infolge einer Erkrankung oder nach einer Organtransplantation. Das Merkelzellkarzinom neigt schon früh dazu, sich in die Lymphknoten und andere Organe auszubreiten und bildet dort Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen. Es kehrt trotz intensiver Chemo- und Strahlentherapie rasch zurück.
Das Dermatofibrosarcoma protuberans ist ein seltener Tumor an der Haut, der lokal aggressiv, infiltrativ wächst, aber selten metastasiert. Der Tumor tritt meist am Körperstamm und an den körpernahen Anteilen der Extremitäten auf. Er breitet sich unregelmäßig in der Haut und im Unterhautfettgewebe aus und hat eine derbe Konsistenz. Meist erscheint er hautfarben. Gelbe, braune oder rötliche Verfärbungen sind möglich.
Die wichtigste Ursache für Hautkrebs ist UV-Licht. Darüber hinaus kennt man mittlerweile noch weitere Risikofaktoren.
Die wichtigste Ursache für Schwarzen Hautkrebs ist ebenfalls UV-Licht: Wiederholte Sonnenbrände (vor allem in der Kindheit) können ein Malignes Melanom hervorrufen. Es gibt außerdem eine gewisse erbliche Veranlagung für diese gefährliche Form von Hautkrebs. Dafür spricht das vermehrte Auftreten von schwarzem Hautkrebs in einigen Familien. Die hellen Hauttypen I und II sind deutlich häufiger von schwarzem Hautkrebs betroffen. Ein erhöhtes Erkrankungsrisiko trägt zudem Menschen mit einer früheren Melanom-Erkrankung: Eine solche Rückkehr des schwarzen Hautkrebses beobachtet man meist in den ersten fünf Jahren nach der Entfernung des ersten Tumors.
Bei Flugpersonal ist das Risiko für ein Malignes Melanom ebenfalls leicht erhöht.
Ist die Haut wiederholt ultravioletten Strahlen (UV-Licht) ausgesetzt, erhöht sich das Risiko für weißen Hautkrebs. Hautkrebs ist in beiden Fällen eine mögliche Spätfolge. Neben dem Solarium bergen auch andere künstliche UV-Quellen ein Hautkrebs-Risiko. Dazu zählen etwa UV-Geräte zur Phototherapie (etwa bei Neurodermitis oder Schuppenflechte) oder zum Aushärten von Kunststoff (Nagelstudio, Zahnarzt).
Die Bräunung entsteht dadurch, dass die Haut verstärkt den braunen Farbstoff (Pigment) Melanin produziert – als Schutz vor den energiereichen UV-Strahlen. Wenn die Einstrahlung zu stark ist, kommt es zu Verbrennungserscheinungen wie Rötung und Schmerzen (Sonnenbrand).
Für die Entstehung des Kaposi-Sarkoms hat die UV-Strahlung keine oder kaum eine Bedeutung. Das Gleiche gilt beim Merkelzellkarzinom und beim Dermatofibrosarcoma protuberans (DFSP). Bei diesen sehr seltenen Formen von Hautkrebs spielen andere Risikofaktoren eine Rolle:
So sind am Auftreten des Kaposi-Sarkoms bestimmte Herpesviren beteiligt (humanes Herpesvirus 8, HHV-8). Eine Infektion mit diesen Viren allein kann aber nicht den Hautkrebs verursachen. Vielmehr müssen weitere Faktoren hinzukommen (etwa genetische Faktoren).
Die genauen Ursachen des Merkelzellkarzinoms sind unklar. Allerdings scheinen auch hier bestimmte Viren an der Krebsentstehung mitzuwirken. Eine geschwächte Immunabwehr gilt daher als Risikofaktor. Beispielsweise treten Merkezellkarzinome sehr viel häufiger nach einer Organtransplantation oder bei einer HIV-Infektion auf als bei Menschen mit gesundem Immunsystem.
Wie es zu einem Dermatofibrosarcoma protuberans kommen kann, weiß man nicht. Bislang sind keine Risikofaktoren für diesen Hautkrebs-Typ bekannt.
Manche Menschen scheuen den Gang zum Arzt. Doch wie bei kaum einer anderen Krebsart ist es bei Hautkrebs entscheidend für die Prognose, wie früh der Tumor entdeckt und behandelt wird. Wenn Sie eine auffällige Hautstelle an sich entdecken, sollten Sie diese deshalb unbedingt vom Hautarzt abklären lassen. Er kann feststellen, ob es sich tatsächlich um Hautkrebs handelt.
Als erstes wird der Arzt sich ausführlich mit Ihnen unterhalten, um Ihre Krankengeschichte zu erheben. Er erkundigt sich nach entdeckten Hautveränderungen, eventuellen Beschwerden sowie möglichen Vorerkrankungen. Häufige Fragen sind etwa:
Im nächsten Schritt untersucht der Hautarzt die auffällige Hautstelle gründlich mit einem Auflichtmikroskop. Möglicherweise möchte er sich auch die Haut am ganzen Körper ansehen, um eventuelle weitere auffällige Veränderungen zu entdecken.
Sollte der Hautarzt einen Verdacht auf Hautkrebs haben, wird er weitergehende Untersuchungen veranlassen. Dazu gehört vor allem die Entnahme einer Gewebeprobe: Unter lokaler Betäubung wird die verdächtige Hautstelle samt Sicherheitsabstand entfernt. Das Gewebe wird im Labor von einem Pathologen feingeweblich (histologisch) genau untersucht. So lässt sich feststellen, ob tatsächlich Hautkrebs vorliegt. In diesem Fall schließen sich weitere Untersuchungen an:
Wie die Hautkrebs-Therapie im Einzelfall aussieht, hängt von mehreren Faktoren ab. Eine Rolle spielt vor allem, um welche Art von Hautkrebs es sich handelt und wie weit fortgeschritten der Tumor bereits ist. Auch das Alter des Patienten und der allgemeine Gesundheitszustand werden bei der Therapieplanung berücksichtigt.
Noch stärker als beim weißen Hautkrebs orientiert sich beim Schwarzen Hautkrebs die Behandlung am Tumorstadium. Das Maligne Melanom bildet nämlich schon frühzeitig Tochtergeschwülste (Metastasen).
In allen Stadien von schwarzem Hautkrebs ist die Operation die Therapie der Wahl. Der Tumor wird möglichst vollständig entfernt – zusammen mit einem Saum an gesundem Gewebe. Wie tief ins gesunde Gewebe hineingeschnitten wird, hängt von der Tumorgröße ab.
Bei einer Immuntherapie werden Substanzen verabreicht, welche die Körperabwehr anregen – also Killerzellen aktivieren, damit sie die Krebszellen angreifen und zerstören.
Bei weiter fortgeschrittenem Schwarzen Hautkrebs kann sich an die Operation auch eine Strahlentherapie anschließen. Befallene Lymphknoten sowie Tochterabsiedelungen in entfernten Organen (Fernmetastasen) können so behandelt werden. Sinnvoll kann eine Bestrahlung auch sein, wenn sich bei der bösartige Tumor bei der Operation nicht vollständig entfernen lässt.
Eine neue Möglichkeit der Hautkrebs-Therapie bei fortgeschrittenem Malignem Melanom ist die Gabe von Medikamenten, die ganz gezielt gegen Krebszellen wirken: Die enthaltenen Wirkstoffe (wie Dabrafenib) können die Vermehrung der Krebszellen hemmen und so den Tumor verkleinern. Das funktioniert aber nur dann, wenn die Krebszellen eine bestimmte genetische Veränderung aufweisen.
Für die Behandlung der beiden Formen von weißem Hautkrebs, Basaliom und Spinaliom, stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Die besten Erfoglsaussichten hat eine Operation. Manchmal genügt auch ein Abschaben oder Vereisen des Tumors. Bei einigen Patienten kommen alternativ oder ergänzend andere Methoden der Hautkrebs-Behandlung in Frage (Strahlentherapie, Photodynamische Therapie etc.).
Bei der Operation entfernt der Chirurg das den Krebstumor möglichst vollständig – zusammen mit einem Saum augenscheinlich gesunden Gewebes rundherum. So ist die Chance höher, dass man wirklich alle Krebszellen „erwischt“. Um das zu überprüfen, wird das entnommene Hautstück unter dem Mikroskop feingeweblich (histologisch) untersucht. Falls sich im vermeintlich gesunden Randbereich trotz allem verdächtige Zellveränderungen finden, muss nochmal operiert und weiteres Hautgewebe herausgeschnitten werden. Das wiederholt man so lange, bis sich das entnommene Gewebe unter dem Mikroskop wirklich als gesund erweist.
Bei sehr oberflächlichen Basaliomen oder Spinaliomen genügt es oftmals, die Krebszellen gewissermaßen auszukratzen (Kürettage). Das heißt: Der Arzt schabt das kranke Gewebe mit einem speziellen medizinischen Instrument aus.
Eine Hautkrebs-Bestrahlung mittels Bestrahlung (Radiotherapie) kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn der Tumor sehr groß oder ungünstig gelegen ist (etwa in Augennähe). Auch bei älteren Patienten, für die eine Operation zu belastend wäre, kann ein Basaliom oder Spinaliom stattdessen bestrahlt werden.
Bei einem oberflächlich gelegenen Basalzellkrebs (Basaliom) sowie bei einer Aktinischen Keratose kommt auch eine Photodynamische Therapie (PDT) in Betracht. Hierbei werden die veränderten Hautstellen zuerst mit einem speziellen Medikament behandelt, welches das Gewebe lichtempfindlicher macht. Anschließend wird der Bereich mit sehr langwelligem Licht (keine Röntgenstrahlen) bestrahlt. Es lässt die Tumorzellen absterben.
Manchmal wird weißer Hautkrebs auch mit einer Chemotherapie (ambulant oder stationär) behandelt. Dabei erhalten Patienten spezielle Medikamente, welche die Teilung und Vermehrung der Krebszellen hemmen (Zytostatika).
Die Immuntherapie (immunmodulierende Therapie) ist eine neuere Möglichkeit der Hautkrebs-Behandlung in bestimmten Fällen von Basaliom oder Aktinischer Keratose. Dabei wird eine Creme mit dem Wirkstoff Imiquimod regelmäßig über mehrere Wochen auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Imiquimod aktiviert das Immunsystem der Haut, das dann die Tumorzellen gezielt angreift. Sichtbare sowie mit bloßem Auge noch nicht erkennbare Tumorareale werden schmerzfrei beseitigt. Narben bleiben bei dieser Hautkrebs-Therapie nicht zurück.
Facharzt für Dermatologie und Venerologie
Facharztin für Dermatologie, Venerologie & Allergologie | Ärztin für Allgemeinmedizin und Ästhetische Medizin
Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten
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